Wird die Myrte im Haus kultiviert, ist ein sehr heller (Lichtbedarf mindestens 1000 Lux), luftiger Standort zu empfehlen. Schon 30 - 60 cm vom Fenster entfernt sinkt die Helligkeit erheblich, sodass die Pflanze sparrig wächst und ihren kompakten Wuchs verliert. Volle Sonne im Freien ist jedoch, besonders im Sommer, zu vermeiden. Beim Standort am Fenster muss man heutzutage auch die absorbierende Wirkung der modernen Wärmeschutzverglasung beachten, die die für die Pflanzen notwendigen Wellenlängen des Lichts z.T. stark dämpfen kann. Hier sollte man sich nach den entsprechenden technischen Daten beim Hersteller erkundigen. Ende des Winters oder im zeitigen Frühjahr, wenn die Pflanzen beginnen auszutreiben, das Tageslicht aber noch nicht ausreichend ist, empfiehlt sich eine Zusatzbeleuchtung.
Sehr günstig wirkt sich ab Mai bis Anfang Oktober ist ein leicht sonniger bis halbschattiger Platz im Freien aus. Dabei ist die Bestrahlung des Wurzelballens möglichst zu vermeiden. Außerdem sollte sie allmählich an die Sonnenstrahlen im Freien gewöhnt werden, da die Blätter durch den Winterstandort in der Wohnung nicht mehr an die UV-Strahlung gewöhnt sind und leicht verbrennen können. Man beginnt mit jeweils 10 Minuten Sonnenscheindauer für die Vorder- und Rückseite und steigert die Zeit täglich um 10 Minuten. So kann man die Pflanze nach etwa 2 Wochen ganz ins Freie stellen. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass man das Risiko möglicher Nachtfröste minimiert. Um ein einseitiges Wachstum zu vermeiden ist die Pflanze alle 14 Tage zu drehen. Somit werden alle Seiten gleichmäßig mit Licht versorgt.
Verfärbungen durch Sonnenbrand
Da die Pflanze auf keinem Fall Frost ausgesetzt werden darf, ist Vorsicht vor Spätfrösten geboten. Außerdem muss sie vor den ersten Frösten im Herbst wieder ins Haus geholt werden. In manchen Quellen findet man die Angabe, dass die Myrte auch leichten Frost bis -5°C übersteht. Das mag für tief verwurzelte ältere Pflanzen an ihrem natürlichen Standort zutreffen. Tatsächlich wachsen Myrten sogar am Gardasee. Sie sind zwar angepflanzt worden, ihr Alter verrät aber, dass sie schon so manche kalte Winternacht überstanden haben. Für Topfpflanzen in unserem Klima trifft das allerdings nicht zu. Im Haus sollte die Myrte hell und kühl bei ca. 8 - 12 °C überwintert werden. Steht sie etwas wärmer (aber auf keinen Fall über der Heizung) muss für eine nächtliche Temperaturabsenkung gesorgt und viel gelüftet werden. Je wärmer der Standort, desto heller sollte er sein. Außerdem muss dann häufiger gegossen werden. Bei zu warmem Standort und zu trockener Luft steigt auch die Gefahr für den Befall mit Schädlingen, deshalb im Winter öfter kontrollieren.
Allgemein kann man sagen, dass die Myrte - bis auf völliges Austrocknen - recht tolerant gegenüber den Pflegemaßnahmen ist. Wird sie von klein auf an die entsprechenden Bedingungen gewöhnt, kann man sie z.B. auch ganzjährig im Haus halten oder im Wohnzimmer überwintern.