Die Myrte wird vom Frühjahr bis Ende August gedüngt. Als Dünger kann normaler Zimmerpflanzendünger verwendet werden. Im Winter darf nicht gedüngt werden, außer bei warmem Standort (16 - 18 °C), dann aber nur zweimal während der Winterzeit mit der halben Konzentration wie im Sommer.
Weiterhin sollten einige Regeln beachtet werden:
-
Niemals trockene Pflanzen düngen; dabei kann es zu Verbrennungen der Wurzeln kommen. Der Erdballen sollte vor dem Düngen gut durchfeuchtet werden.
-
Bei Hitzeperioden oder lang anhaltender sommerlicher Kälte nicht düngen. Jungpflanzen benötigen mehr Nährstoffe, als ältere Exemplare.
-
Im Herbst (September/Oktober) ist eine einmalige Düngergabe mit erhöhtem Phosphor- und Kalianteil zum Ausreifen der Triebe zu verabreichen. Der Stickstoffanteil sollte möglichst gering sein; besser noch, stickstofffrei düngen.
-
Günstig wirkt sich die Kombination organischer Vorratsdünger (z.B. Hornspäne, Blut- und Knochenmehl, Rapsschrot usw.) mit anorganischen Flüssigdüngern aus, da bei anhaltenden Regenfällen und öfterem Tauchen die Nährstoffe schnell aus der Erde ausgewaschen werden.
Es ist nicht zu düngen, wenn:
-
es sich um Sämlinge oder Stecklinge handelt;
-
die Pflanzen frisch ein- oder umgetopft wurden. Die erste Düngung erfolgt frühestens nach 4 Wochen, jedoch spätestens beim Neuaustrieb;
-
die Pflanzen kurz vor und in der Blüte stehen. Erst nach dem Abblühen, eventuell zur Förderung der Fruchtbildung, wird wieder gedüngt. Ansonsten erfolgt der Neuaustrieb unerwünschterweise schon während der Blüte;
-
die Pflanzen kränkeln. Im Zweifelsfall ist nicht zu düngen! Gegebenenfalls sind die Pflanzen auf Schädlinge oder Krankheiten zu untersuchen.
Als Faustregel gilt: lieber öfter in geringer Konzentration düngen, als selten in hoher!
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Art des Düngers häufiger zu wechseln. Im Handel erhältliche Düngerpräparate (sowohl fest, als auch flüssig) haben ganz unterschiedliche Zusammensetzungen, besonders bei den Mineralien und Spurenelementen. Durch Verwendung verschiedener Düngersorten kann einer einseitigen Ernährung vorgebeugt werden. Auch manche Hausmittel können verwendet werden. So enthält beispielsweise das Kochwasser von Pellkartoffeln (ohne Zusatz von Kochsalz!) viele Vitamine und Mineralstoffe. Auch Aquarienwasser ist sehr nährstoffreich. Beides sollte jedoch nur etwa 1:1 verdünnt und nicht täglich gegossen werden.
Es können auch eigene Düngermischungen hergestellt werden. Dabei kann man den Anteil der Hauptnährstoffe individuell einstellen. Durch entsprechende Zusätze können die Dünger auch mit Spurenelementen und Vitaminen angereichert werden. Hierbei ist allerdings Experimentierfreude und Ausdauer gefragt, denn die verwendeten Naturprodukte enthalten die Stoffe nicht immer in derselben Konzentration und Ergebnisse sind nicht sofort sichtbar. Der Vorteil ist jedoch, dass durch die Verwendung natürlicher organischer Produkte kaum eine Überdüngung möglich ist. Folgende Substanzen haben sich bewährt:
Hornspäne bzw. Hornmehl | hoher Stickstoffgehalt |
Knochenmehl | viel Phosphor und Kalzium |
Rapsschrot | ausgewogenes Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium |
Holzasche | Phosphor, Kalium und viel Kalzium |
Durch entsprechende Mischung kann der jeweilige jahreszeitliche Bedarf hergestellt werden - im Frühjahr zum Austrieb viel Stickstoff, vor und während der Blüte mehr Phosphor sowie im Herbst zum Ausreifen des Holzes möglichst wenig oder kein Stickstoff, dafür viel Kalium. Letzteres kann auch künstlich in Form von Kaliumkarbonat (Pottasche) aus der Apotheke zugesetzt werden (Gebrauchsanleitung beachten!). Die Mischungen werden mit Wasser zu einem Teig geknetet und in Form von Kugeln oder anderen Formen getrocknet. Anschließend sollten sie gut verschlossen aufbewahrt werden um einen Insektenbefall zu vermeiden. Die Düngepräparate werden dann einfach auf die Erdoberfläche gelegt. Bei jedem Gießen werden geringe Mengen der Nährstoffe an die Pflanze abgegeben. Nach spätestens 6 Wochen sollte man sie austauschen. Bei der Anwendung für Zimmerpflanzen ist zu beachten, dass die Dünger wegen der verwendeten Zutaten nicht ganz geruchsfrei sind.
Düngeportionen nach dem Pressen und trocknen.
(Die verschiedenen Farben ergeben sich aus der unterschiedlichen Zusammensetzung;
die verschiedenen Formen erleichtern die Unterscheidung in Frühlings-, Sommer- und Herbstdünger)
Video auf meinem YouTube-Kanal