Die Myrte ist immergrün und besitzt reich verzweigte Äste. Die kleinen dunkelgrünen, ledrigen, schmal eilanzettlichen, spitz zulaufenden Blätter sitzen kreuzgegenständig an den Zweigen. Die Blüten, die sich von Juni bis August reichlich entfalten, sind meist weiß und verströmen einen intensiven Duft.
Nach der Blütezeit trägt die Myrte kurz gestielte, blauschwarze, etwa johannisbeergroße Früchte, die z.T. bis über 30 Samen von 2 bis 3 Millimeter Größe enthalten (siehe auch Kapitel Vermehrung). Die Früchte sind essbar, aber nur von regionaler wirtschaftlicher Bedeutung.
Die Heimat der Myrte ist das Mittelmeergebiet. Dort ist sie, je nach Standortbedingungen, als mehr oder weniger großer Strauch bzw. kleiner Baum weit verbreitet anzutreffen. Sie wächst dort gemeinsam mit Rosmarin und anderen niedrigen Sträuchern als typischer Vertreter der Macchie. Diese Landschaftsform ist nach dem Abholzen der ursprünglichen Wälder im Mittelmeerraum entstanden.
Heutzutage gibt es eine Reihe von Zierformen der Myrte. Myrtus communis 'Microphylla' (Zwergmyrte) wird nicht höher als 60 cm. Ihre Blätter sind nur 2 cm lang. Eine weitere Zwergform ist Myrtus communis 'Compacta'. Myrtus communis 'Variegata' besitzt spitz zulaufende, 5 cm lange, cremeweiß geränderte Blätter. Die Blüten von Myrtus communis 'Flore Pleno' sind weiß und gefüllt, Myrtus communis 'Tarentina' hat cremeweiße Blüten und nadelförmige Blätter. Weiterhin gibt es eine Vielzahl von Sorten, die sich von der ursprünglichen Art durch kleine Besonderheiten unterscheiden. Bekannt sind z.B. 'Hamburger Brautmyrte', 'Königsberger Brautmyrte' oder 'Gruß aus dem Ehrental'.
Die in Baumschulen und Gartencentern erhältlichen Myrten sind meist von der Sorte 'Microphylla'. Die im Mittelmeerraum beheimateten Pflanzen haben größere Blätter, die etwas spitzer zulaufen. Diese großblättrige Form wird auch als 'Griechische Myrte' bezeichnet. Der Unterschied ist auf den folgenden Bildern deutlich zu erkennen:
Blütendiagramm
Blütenformel
Erklärung:
↓ | - | zygomorphe Blüte, d.h. es gibt nur eine Symmetrieachse |
K5 | - | 5 Kelchblätter |
C5 | - | 5 Kronblätter |
A∞ | - | viele Staubblätter |
G(9) | - | 9 zum Fruchtknoten verwachsene Fruchtblätter |