Während der Hauptwachstumszeit und im Hochsommer sollte reichlich gegossen werden, Staunässe ist aber in jedem Fall zu vermeiden, was durch eine gute Drainage erreicht werden kann. Im Winter ist sparsam zu gießen, jedoch sollte die Erde immer leicht feucht sein. Ballentrockenheit muss in jeder Jahreszeit vermieden werden. Als Faustregel für das Gießen gilt: Je heller und wärmer der Standort, desto größer ist der Wasserbedarf. Ein völlig ausgetrockneter Wurzelballen führt innerhalb kürzester Zeit zum Absterben der Pflanze! Sollte es trotz aller Vorsicht einmal zu Trockenheit kommen, was sich durch hängende Triebspitzen bemerkbar macht, kann die Pflanze durch sofortiges ausgiebiges Tauchen des Wurzelballens gerettet werden. Dabei wird das Gefäß bis über den Rand in Wasser gestellt. Die Erde hat sich genügend vollgesaugt, wenn keine Luftblasen mehr aufsteigen. Achtung, nach dem Triebschnitt bleiben die oben genannten Anzeichen für Ballentrockenheit aus! Dann kann man diese aber auch an der matten Blattoberfläche erkennen, die im ausreichend bewässerten Zustand glänzend ist.
In sämtlicher Literatur wird angegeben, dass die Myrte kalkfliehend ist, weshalb stets mit weichem Wasser, wenn möglich Regenwasser, gegossen werden sollte. Weiches Wasser ist selbstverständlich vorzuziehen, schon um unschöne Kalkablagerungen an Pflanze und Gefäß zu vermeiden. Eigene Erfahrungen zeigen aber, dass Myrten auch mit kalkhaltigem Wasser zurechtkommen. Sie wachsen ja auch wild z.B. im Tramuntana-Gebirge auf Mallorca, welches größtenteils aus Kalkfelsen besteht. Leitungswasser sollte trotzdem nur abgestanden verwendet werden. Destilliertes Wasser ist ungeeignet, da es keinerlei Nährstoffe enthält, so dass die Pflanzen auf Dauer verhungern würden. Will man sehr hartes Wasser "entschärfen" kann man es mit destilliertem Wasser mischen.
Zu kaltes Gießwasser ist auf jeden Fall zu vermeiden. Günstig wirkt sich auch häufiges Übersprühen aus. Dabei ist kalkfreies Wasser zu verwenden, da es sonst zu unschönen Flecken auf den Blättern kommt.